Gespaltene Gesellschaft

05.08.2020

Es geht ein besorgtes Raunen durchs Land. Man spricht von Spaltung der Gesellschaft. Wir sollen uns nicht spalten lassen, denn durch die Spaltung entstünden Streit und Hass und Kriege, heißt es. Lasst uns einig sein und alle zusammenhalten, wird geraten.

Kann das funktionieren, und ist das überhaupt gut, wenn wir alle einig sind? Gibt es denn wirklich eine plötzliche, möglicherweise sogar gezielt herbeigeführte Spaltung der Menschen? Ich meine: Nein, es gibt sie nicht!

Gesellschaft ist keine homogene Masse, und das ist gut so. Die Inhomogenität ist sogar genau das, was fehlt, was geahndet und unterdrückt wurde. Eine Vielfalt an Meinungen, Motivationen, Zielen, Farben und Absichten ist ein natürlicher Zustand, der eine dynamische Stabilität erzeugt.

Der in dieser Zeit als Spaltung empfundene Zustand ist nicht neu, es hat ihn lange vorher schon gegeben. Doch die Risse wurden mit moralgeschwängerter Entrüstung und Überheblichkeit eifrig bedeckt. Die Spaltung, die immer da war, wird nun sichtbar. Endlich, denn die Risse in der Gesellschaft sind die Wahrheit, nach der wir suchen müssen. Was nun vielen Menschen Angst macht, ist in Wirklichkeit eine jeweilige Bündelung der Polarisierung von diesen und jenen.

Denn: Es gibt schon immer die Systemhelden, Mitläufer, Duckmäuser und Denkfaulen, die ohne Rückgrat, die Bequemen und die Bestechlichen. Es gibt immer schon die, deren oberstes Ziel es ist, reinzupassen; solche, die alles dafür geben, um dazuzugehören, um jeden Preis. Solche, die durch Gehorsam versuchen ihre Lebenspluspunkte zu sammeln. Sie hatten bisher leichtes Spiel.

Doch es gibt schon immer auch die anderen, solche die "Arsch in der Hose" haben und sich den eigenen Werten verpflichtet fühlen, die ihre Ziele nicht durch Mauschelei und politisch korrekt, sondern geradeaus erreichen wollen. Es sind Gnadenlose, Unbequeme, die aus Liebe und für das große Ganze handeln.

Der Nicht-Systemkonforme wurde als Individuum separiert, jeder für sich zum Sonderling, zum Einzelgänger, zum Außenseiter gestempelt. In einer Gesellschaft, die Täuschung und Selbstverleugnung belohnt, waren sie lästige Klumpen im Instant-Harmonie-Pudding.

Nun ist die Zeit des Umbruchs. Getrieben von der Liebe zur Wahrhaftigkeit finden die Separierten zusammen. Die Welt wird transparent - die einen werden durch die klare Sicht entblößt und fürchten sich, die anderen können endlich erkennen, dass sie nicht allein stehen. Sie sind keine Einzelgänger und waren es nie. Darum wird es egal, ob einer links, rechts, lila oder gestreift ist, denn sie verlassen das System, das ihnen diese Klassifizierungen aufgezwungen hat. Es gibt nicht mehr nur diese eine "politisch korrekte Mainstreamsippe", sondern daneben formt sich eine Gesellschaft mit anderen Werten.

Kein anderer kann bestimmen, wer zu welcher Seite gehört. Jeder entscheidet mit seinen Taten und mit seinem Mut für sich selbst. Das Herz und der Menschenverstand sind die Instanzen.

Kontakt:   Aquamarin-8@web.de


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